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kirchenfuehrung:kirchenfuehrung

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kirchenfuehrung:kirchenfuehrung [2013/05/05 15:44] – [Die Empore] Dirk Baackkirchenfuehrung:kirchenfuehrung [2016/02/29 10:44] Dirk Baack
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-Wenden wir uns wieder dem Kirchturm zu: Eigenartigerweise findet man auf der Westseite zwei Jahreszahlen, die als Maueranker ausgeführt sind. Das hat einen ganz einfachen Grund: 1769 wurden Teile des jetzigen Kirchturms - wohl ähnlich der heutigen Form - errichtet, nachdem viele Jahre zuvor der alte hölzerne Kirchturm abgebrochen werden mußte. Doch leider brannte dieser Turm während einer der großen Feuersbrünste, von denen Lamstedt heimgesucht wurde, im Jahre 1812 aus, und wurde erst 1820 wiederhergestellt. In dieser Zeit erhielt er auch die eigenwillige Kuppel, die von einer Laterne und einer Windfahne gekrönt wird. Nach einem leider mißlungenen Renovierungsversuch in den 1960er Jahren ist er im Jahr 1985 mit erheblichen finanziellen Aufwand saniert worden, so ist das etwa einen Meter starke Ziegelmauerwerk im unteren Bereich des Turmes vollständig ausgetauscht worden. Das eindrucksvolle - aus fünf Glocken bestehende [[kirchenfuehrung:glocken|Geläut]] im Turm - sucht in dieser Gegend seinesgleichen.+Wenden wir uns wieder dem Kirchturm zu: Eigenartigerweise findet man auf der Westseite zwei Jahreszahlen, die als Maueranker ausgeführt sind. Das hat einen ganz einfachen Grund: 1769 wurden Teile des jetzigen Kirchturms - wohl ähnlich der heutigen Form - errichtet, nachdem viele Jahre zuvor der alte hölzerne Kirchturm nach Sturmschädern abgebrochen werden mußte. Doch leider brannte dieser Turm während einer der großen Feuersbrünste, von denen Lamstedt heimgesucht wurde, im Jahre 1812 aus, und wurde erst 1820 wiederhergestellt. In dieser Zeit erhielt er auch die eigenwillige Kuppel, die von einer Laterne und einer Windfahne gekrönt wird. Nach einem leider mißlungenen Renovierungsversuch in den 1960er Jahren ist er im Jahr 1985 mit erheblichen finanziellen Aufwand saniert worden, so ist das etwa einen Meter starke Ziegelmauerwerk im unteren Bereich des Turmes vollständig ausgetauscht worden. Das eindrucksvolle - aus fünf Glocken bestehende [[kirchenfuehrung:glocken|Geläut]] im Turm - sucht in dieser Gegend seinesgleichen.
  
 Der Turm hat einen annähernd quadratischen Grundriß mit einer Kantenlänge von etwa 7,65 Meter. Seine Mauern sind in Bodennähe etwa 1,60 Meter stark. Er erreicht bis zur Spitze der Laterne auf dem Turmhelm eine Höhe von etwa 27 Metern, bis zur Kugel auf deren Spitze sind es etwa 30 Meter und bis zum Kreuz auf der Wetterfahne dann über 32 Meter. Der Turm hat einen annähernd quadratischen Grundriß mit einer Kantenlänge von etwa 7,65 Meter. Seine Mauern sind in Bodennähe etwa 1,60 Meter stark. Er erreicht bis zur Spitze der Laterne auf dem Turmhelm eine Höhe von etwa 27 Metern, bis zur Kugel auf deren Spitze sind es etwa 30 Meter und bis zum Kreuz auf der Wetterfahne dann über 32 Meter.
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 Weiter geht es geradewegs ins Kirchenschiff. Tritt man unter der Orgelempore hervor, sieht man die - wohl im 18. Jahrhundert in ähnlicher Form erstellte Segmentbogentonne mit ihren fünf kräftigen Zugbalken, die verhindern, daß die Außenmauern des Kirchenschiffes zu weit nach außen neigen. (Vorher - so mutmaßt man - war das Kirchenschiff an in Höhe der Zugbalkenlage mit einer Bretterdecke abgeschlossen gewesen.) Rechter Hand findet man zunächst einen Schrank von Eichenholz, wahrscheinlich das älteste Möbelstück in der ganzen Gegend. Der zweitürige Schrank mit seinen Eisenbeschlägen läßt sich (ohne dendochronologische Maßnahmen) kaum noch datieren. Verhältnismäßig sicher ist jedoch, daß es sich bei diesem Schrank um das "Schapp" handelt, das in der Reformationsurkunde von 1567 erwähnt wurde. Vergleiche mit Zeichnungen anderer Schränke in der Vorlesung von Frau Prof. Jarchow (TU Hamburg-Harburg) ergaben, daß dieser Schrank durchaus mit gotischen Schränken vergleichbar ist, wie sie beispielsweise im 14. oder 15. Jahrhundert angefertigt wurden. Weiter geht es geradewegs ins Kirchenschiff. Tritt man unter der Orgelempore hervor, sieht man die - wohl im 18. Jahrhundert in ähnlicher Form erstellte Segmentbogentonne mit ihren fünf kräftigen Zugbalken, die verhindern, daß die Außenmauern des Kirchenschiffes zu weit nach außen neigen. (Vorher - so mutmaßt man - war das Kirchenschiff an in Höhe der Zugbalkenlage mit einer Bretterdecke abgeschlossen gewesen.) Rechter Hand findet man zunächst einen Schrank von Eichenholz, wahrscheinlich das älteste Möbelstück in der ganzen Gegend. Der zweitürige Schrank mit seinen Eisenbeschlägen läßt sich (ohne dendochronologische Maßnahmen) kaum noch datieren. Verhältnismäßig sicher ist jedoch, daß es sich bei diesem Schrank um das "Schapp" handelt, das in der Reformationsurkunde von 1567 erwähnt wurde. Vergleiche mit Zeichnungen anderer Schränke in der Vorlesung von Frau Prof. Jarchow (TU Hamburg-Harburg) ergaben, daß dieser Schrank durchaus mit gotischen Schränken vergleichbar ist, wie sie beispielsweise im 14. oder 15. Jahrhundert angefertigt wurden.
-Das Schapp - zum Vergrößern klicken. 
  
 +{{ :kirchenfuehrung:schapp.jpg?200 |}}
 ==== Die Empore ==== ==== Die Empore ====
  
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-Etwas später, nämlich 1747, entstand der Altaraufbau, dem wir uns auf dem Weg in den östlichen Teil der Kirche langsam nähern. In der heutigen Form auf drei umlaufenden Stufen mit abschließender gemauerter Mensa findet man ihn erst seit den fünfziger Jahren vor, aber der Altarretabel ist - abgesehen von mehr oder weniger umsichtigen farblichen Neufassungen - wohl seit dem 16. Jahrhundert unverändert. Dort findet man - vom künstlerischen Standpunkt wohl als wertvollste Darstellung - zunächst direkt über der Mensa zwischen Vaterunser und Einsetzungsworten eine Abendmahlsdarstellung; dieses Bild ist möglicherweise älter als der Rest des Altarretabels. Darüber eine großflächige Kreuzigungsszene, flankiert von geschnitzten Ranken und Säulen. Oberhalb eines Gesimses findet sich eine weitere Darstellung der Auferstehung (Öl auf Holz), flankiert von Pfeilern, abgeschlossen mit zwei Posaunenengeln und einem Christusknaben in der Mitte, jeweils als Vollplastiken.+Etwas später, nämlich 1747, entstand der Altaraufbau, dem wir uns auf dem Weg in den östlichen Teil der Kirche langsam nähern. In der heutigen Form auf drei umlaufenden Stufen mit abschließender gemauerter Mensa findet man ihn erst seit den fünfziger Jahren vor, aber der Altarretabel ist - abgesehen von mehr oder weniger umsichtigen farblichen Neufassungen - wohl seit dem 18. Jahrhundert unverändert. Dort findet man - vom künstlerischen Standpunkt wohl als wertvollste Darstellung - zunächst direkt über der Mensa zwischen Vaterunser und Einsetzungsworten eine Abendmahlsdarstellung; dieses Bild ist möglicherweise älter als der Rest des Altarretabels. Darüber eine großflächige Kreuzigungsszene, flankiert von geschnitzten Ranken und Säulen. Oberhalb eines Gesimses findet sich eine weitere Darstellung der Auferstehung (Öl auf Holz), flankiert von Pfeilern, abgeschlossen mit zwei Posaunenengeln und einem Christusknaben in der Mitte, jeweils als Vollplastiken.
  
 +{{ :kirchenfuehrung:altar.jpg?200 |Der Altar}}
  
-Der Altar - zum Vergrößern klicken. 
  
 Auf der Mensa stehen üblicherweise sechs Kerzen auf paarweise gleichen Kerzenständern. Zwei dieser Kerzenständer sind um 1800 entstanden, zwei weitere in der Mitte des 20. Jahrhunderts von nach Amerika ausgewanderten Gemeindegliedern gestiftet worden. Auf der Mensa stehen üblicherweise sechs Kerzen auf paarweise gleichen Kerzenständern. Zwei dieser Kerzenständer sind um 1800 entstanden, zwei weitere in der Mitte des 20. Jahrhunderts von nach Amerika ausgewanderten Gemeindegliedern gestiftet worden.
  
 Rechts des Altars findet sich noch - in der Fassung passend zum Altar - die Kanzel, die jedoch etwas jünger sein dürfte. Rechts des Altars findet sich noch - in der Fassung passend zum Altar - die Kanzel, die jedoch etwas jünger sein dürfte.
-Die Kanzel - zum Vergrößern klicken.+ 
 +{{ :kirchenfuehrung:kanzel.jpg?200 |Die Kanzel}}
  
 ==== Der Taufstein ==== ==== Der Taufstein ====
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 Noch jünger, nämlich aus den 70er Jahren, ist der Taufstein aus Sandstein, der als Ersatz für einen in der Nachkriegszeit abhandengekommenen Taufständer beschafft wurde. Die Taufschale im neuen Taufstein soll durch Umarbeitung des Messingtopfes eines Gemeindegliedes entstanden sein. Noch jünger, nämlich aus den 70er Jahren, ist der Taufstein aus Sandstein, der als Ersatz für einen in der Nachkriegszeit abhandengekommenen Taufständer beschafft wurde. Die Taufschale im neuen Taufstein soll durch Umarbeitung des Messingtopfes eines Gemeindegliedes entstanden sein.
-Der Taufstein - zum Vergrößern klicken.+ 
 +{{ :kirchenfuehrung:taufe.jpg?200 |Der Taufstein}} 
  
 Das Innere des Kirchenschiffes hat eine Länge von 31 Metern und eine Breite von 9,5 Metern bei einer Höhe von 5,6 bis 9,3 Metern und umfaßt damit ein Volumen von etwa 2300 Kubikmetern. Das Innere des Kirchenschiffes hat eine Länge von 31 Metern und eine Breite von 9,5 Metern bei einer Höhe von 5,6 bis 9,3 Metern und umfaßt damit ein Volumen von etwa 2300 Kubikmetern.
kirchenfuehrung/kirchenfuehrung.txt · Zuletzt geändert: 2017/07/11 21:45 von Dirk Baack